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Hund in Marokko auf Saharadüne

Mit Hund nach Marokko

Marokko ist ein unglaublich faszinierendes Reiseziel. Endlose Wüsten, hohe Berge, lebhafte Souks und eine traumhafte Küsten.
Doch wie ist das Reisen mit Hund nach Marokko? In diesem Beitrage erfährst du alles, was du zu dem Thema wissen musst. Von Einreisebestimmungen bis hin zur Futterversorgung und dem Umgang mit Straßenhunden. Unsere Erfahrungen mit Hund in Marokko

Wir waren im Winter in Marokko und hatten Temperaturen bis max. 25 Grad, was für die Hunde noch ideal war. Im Sommer können die Temperaturen jedoch extrem steigen. Deswegen würden wir dir davon abraten, im Sommer mit deinem Hund nach Marokko zu fahren.

Generell solltest du wissen, dass Hunde in Marokko kulturell oft nicht als Haustiere oder gar Familienmitglieder angesehen werden. Hunde werden in der Regel als Arbeitstiere gehalten, entweder als Hüte-, Wach- oder Jagdhunde. 

Viele der Marokkanerinnen und Marokkaner haben Angst vor Hunden oder sind ihnen gegenüber zumindest skeptisch. Probleme hatten wir vor allem mit Kindern, die Steine und Stöcke nach unseren Hunden geworfen haben. Dies kam aber nur in einigen weniger touristischen Gebieten vor.

Hund in Marokko vor einem Van

Ein- und Ausreise

Wir haben die Fähre vom südspanischen Algeciras aus nach Tanger Med genommen.

Für die Einreise nach Marokko benötigt der Hund eine gültige Tollwutimpfung, welche nicht älter als 6 Monate sein darf. Außerdem muss der Hund einen Heimtierausweis und einen Mikrochip haben. 

Für die Wiedereinreise in die EU braucht euer Vierbeiner außerdem einen sogenannten Tollwuttiter-Nachweis. Bei diesem wird im Blut die Höhe der Tollwut-Antikörper bestimmt. Ist der Titer hoch genug, ist dein Hund vor der Tollwut geschützt. Der Nachweis muss aus einem, von der EU anerkanntem, Labor stammen. Zwischen der Blutabnahme für den Titer-Test und der Tollwutimpfung müssen mindestens 30 Tage liegen. 

Außerdem benötigst du noch eine Gesundheitsbescheinigung vom Tierarzt. Diese haben wir bei einem Tierarzt in Algeciras machen lassen. Der Hund wird dort untersucht und die Papiere werden kontrolliert. Das Gesundheitszeugnis ist bis 10 Tage nach der Ausstellung gültig und hat uns pro Hund 50 Euro gekostet. 

Der Tierarzt hat uns dann einen Termin bei der zuständigen Zollbehörde gemacht. Dort legt man alle Unterlagen vor (Heimtierausweis, Tollwuttiter-Nachweis und Gesundheitszeugnis) und erhält die Zolldokumente für die Ausreise nach Marokko sowie die Wiedereinreise nach Spanien. Den Hund müsst ihr nicht mit zum Zollamt nehmen. 

Bei der Einreise nach Marokko werden die Papiere der Hunde meist nicht kontrolliert. Ganz anders kann das bei der Wiedereinreise nach Spanien aussehen. Solltest du kontrolliert werden und hast die entsprechenden Papiere nicht dabei, wird die Einreise deines Hundes angelehnt und er muss mehrere Wochen in Quarantäne. 

Deswegen können wir dir nur Empfehlen, dich hier an die offiziellen Vorgaben zu halten und dich selbst vor deiner Reise über diese zu informieren.

Unterkünfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten

Es gibt nicht viele Hotels in Marokko, in denen Hunde erlaubt sind. Falls du deinen Hund mitnehmen möchtest, ist es sinnvoll mit einem Camper oder im Zelt zu reisen. Auf Campingplätzen waren unsere Hunde immer willkommen. 

Wir durften die Hunde auch in einige Restaurants mitnehmen. Vor allem in den großen touristischen Städten war das kein Problem und die Hunde wurden freundlich begrüßt. 

Teilweise konnten wir die Hunde auch in die kleinen typischen Supermärkte mitnehmen. Natürlich haben wir das aber nur im Notfall gemacht. 

Beim Besuch von Sehenswürdigkeiten haben wir uns abgewechselt und einer von uns ist mit den Hunden im Camper geblieben. Auch auf die großen Souks, die traditionellen marokkanischen Märkte, solltest du deinen Hund nicht unbedingt mitnehmen. Wir haben es probiert und unsere Hunde waren sehr gestresst. 

Auf den, teilweise einsamen Stellplätzen, in der Natur war es mit den Hunden natürlich völlig entspannt.

Hund in Marokko auf Düne

Straßenhunde

Im Marokko gibt es unglaublich viele Straßenhunde und viele von ihnen haben Parasiten oder andere Krankheiten. 

Entwurmung, Parasiten- und ein ausreichender Impfsschutz sind für deinen Hund also sehr wichtig. 

Schlechte Erfahrungen haben wir mit den Straßenhunden nicht gemacht. Viele der Hunde sind Menschen gegenüber skeptisch und sind gar nicht erst in unsere Nähe gekommen. 

Wir hatten jedoch auch Straßenhunde, die mit uns zusammen vor dem Camper gesessen und sich gut mit unseren Hunden verstanden haben. Wenn wir Straßenhunde am Stellplatz hatten, haben wir diese mit Wasser und Futter versorgt. Dies musst du natürlich nicht tun, aber für uns war es wichtig.

Hunde in Marokko am Strand

Futter und Gesundheit

Tierbedarfsgeschäfte, wie wir sie aus Europa kennen, haben wir auf unserer Route nicht gefunden. Aber Hundefutter haben wir immer irgendwo bekommen. Sollte dein Hund jedoch ein spezielles Futter benötigen, können wir dir nur dazu raten, genügend eigenes Futter mit auf die Reise zu nehmen. 

Wir haben zwar keine Tierarztpraxen gesehen, wissen aber von Freunden, dass es durchaus ein paar Tierärzte gibt. Es ist also sinnvoll, eine Reiseapotheke für deinen Hund dabei zu haben. Diese kannst du dir von deiner Tierärztin / deinem Tierarzt zusammen stellen lassen. 

Würden wir noch einmal mit Hund nach Marokko reisen?

Die Frage ist schwer zu beantworten und es kommt ganz darauf an, was man sich anschauen und wohin man reisen möchte. Fakt ist jedoch, dass wir Marokko nicht wirklich als hundefreundliches Reiseland bezeichnen würden. Wenn du mit dem Camper reist, dich etwas vorbereitest und Rücksicht auf die kulturellen Unterscheide nimmst, kannst du eine fantastische Zeit mit deinem Hund in Marokko haben.

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